Woher kommt Selbstlosigkeit bei Menschen?

Wenn Menschen einander helfen, ohne selbst Vorteile davon zu haben, spricht man von Altruismus. Worin dieses selbstlose Verhalten begründet liegt, weiß Prof. Dr. med. Claas-Hinrich Lammers, Chefarzt der Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll. Welche Faktoren generieren Selbstlosigkeit und wann wird das Verhalten krankhaft?

 

Narzissmus: Wann ist Selbstbewusstsein krankhaft?

Ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein ist gesund – doch ein überhöhtes Selbstwertgefühl kann sich auch zum krankhaften Narzissmus steigern. Wann die Grenze zu einer Persönlichkeitsstörung überschritten und eine Psychotherapie nötig ist, weiß Prof. Dr. Claas-Hinrich Lammers, Chefarzt für Psychiatrie der Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll.

 

Musik: Moritz Gaudlitz

 

Sind psychische Krankheiten vererbbar?

Gene oder Umwelt: Woher kommen psychische Erkrankungen? Prof. Dr. Claas-Hinrich Lammers, ärztlicher Direktor der Psychiatrie der Asklepios Klinik Nord Ochsenzoll, erläutert, dass Menschen durchaus eine Veranlagung zu psychischen Erkrankungen haben können, Umweltfaktoren aber auch eine wichtige Rolle spielen.

 

Mehr als Ritzen: Die Borderline-Störung

Patienten, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden, versuchen stets, eine Scheinordnung herzustellen, um die eigenen Ängste zu überwinden. Welche Verhaltensweisen dies zur Folge haben kann, erklärt Dr. Birger Dulz, Chefarzt der Abteilung für Persönlichkeitsstörungen und Trauma der Asklepios Klinik Nord-Ochsenzoll.

 

Äußerst Elendig - Schizophrenie / multiple Persönlichkeit

Die Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, die sich in abnormen Erlebnisweisen äußert. Durch die Einnahme von Neuroleptika lässt sich die Prognose deutlich verbessern. Heutzutage sind lebenslange Einweisungen in die Psychiatrie äußerst selten. Die meisten Betroffenen können langfristig ein weitgehend normales Leben führen.
Schizophrenie ist eine der häufigsten Diagnosen in der stationären Psychiatrie. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens daran zu erkranken, liegt in der Bevölkerung bei einem Prozent. Diese schwere psychische Störung kommt in allen Kulturkreisen gleich häufig vor.

Trotz der hohen Erkrankungsrate ist sie außerhalb von Fachkreisen nur wenig bekannt. Bereits das Wort „Schizophrenie" (von altgriechisch „s'chizein = abspalten" und „phrçn = Seele") weckt irreführende Assoziationen. Denn umgangssprachlich sind schizophrene Ansichten „in sich widersprüchliche Überzeugungen". Daher wird häufig zu Unrecht angenommen, Menschen mit Schizophrenie würden an einer Persönlichkeitsstörung oder sogar einer gespaltenen Persönlichkeit leiden.

In der Psychiatrie bezeichnet der Begriff „Schizophrenie" eine Gruppe psychischer Erkrankungen, die sich in abnormen Erlebnisweisen mit Realitätsverlust äußern. Die Symptome betreffen die Wahrnehmung, das Denken, das Werten und das Wollen. Da die Schizophrenie nicht in der Persönlichkeit der Betroffenen begründet ist, lässt sich ein mögliches Erkrankungsrisiko nicht aus Charaktereigenschaften ablesen.

In ihrer Jugend sind Betroffene psychisch unauffällig. Die Mehrzahl der Patienten erkrankt vor dem 40. Lebensjahr. Dabei sind Männer und Frauen etwa gleich häufig betroffen. Bei ersteren liegt der Manifestationsgipfel zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr. Die meisten Frauen erkranken zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr. Vor dem 14. Lebensjahr sind Schizophrenien sehr selten.